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Helden, Kriminelle und Opfer

Was bedeutet für uns der Zweite Weltkrieg? Erinnerungspraxis und Geschichtspolitik in Russland, Deutschland und Osteuropa

 
Der Berliner Senat hat den Tag der Befreiung am 8. Mai als offiziellen staatlichen Feiertag anerkannt. In der Ukraine gibt es seit fünf Jahren gleich zwei Feiertage: Der Europäische Tag der Erinnerung und der Versöhnung am 8. Mai und der Tag des Sieges am 9. Mai. Beide Feiertage wurden dieses Jahr jedoch nicht gefeiert. In Prag wurde das Denkmal für Marschall Konew demontiert und ein neues Denkmal für die Armee des Generals Wlassow erbaut. In Moskau wurde die Militärparade verschoben, die in den letzten Jahren zu einem landesweiten Spektakel orchestriert wurde, da Teilnehmende massenhaft an Covid-19 erkrankten und die pandemische Lage bedrohliche Züge angenommen hat.

Die Bevölkerung hat aber teilweise ganz andere Vorstellungen: Die einen nehmen an den Paraden teil, andere haben zwar Großeltern die an der Front kämpften, fragen sich aber was sie damit zu tun haben. 75 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Krieg weiterhin allgegenwärtig, ein wichtiges politisches und gesellschaftliches Thema, sowohl in Russland als auch in Deutschland oder Mittel- und Osteuropa.

Welche Bedeutung hat der Zweite Weltkrieg für uns? Warum ist der Krieg weiterhin ein relevantes Thema und auf welche Art und Weise erinnern wir an ihn und warum?
 

Teilnehmer*innen: 

Aleksandra Archipova,  Anthropologin, Dozentin am Zentrum für Typologie und Semiotik von Folklore an der RGGU in Moskau

Mischa Gabowitsch, Historiker und Soziologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Einstein Forums in Potsdam und Berlin  

Wilfried Jilge, Historiker, Associate Fellow der DGAP und Mitarbeiter des Robert Bosch Programms Russland, Ukraine und Zentralasien
 

Moderator: 

Nikolai Klimeniouk, Journalist und Leiter der Initiative Quorum

Das Gespräch fand am 7. Mai 2020[nbsp] in Berlin in den Räumlichkeiten der PANDA platforma statt.

 

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