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Das Persönliche und das Politische im Zeitalter von COVID

Wie der Staat unser Leben reglementiert, und was das mit uns macht. Ein Gespräch mit Polina Aronson und Anke Hennig

 
Während der Pandemie sind wir alle nicht nur mit ungewohnten Bedrohungen konfrontiert, sondern auch mit ungewohnten Einschränkungen und Formen staatlicher Eingriffe in unser privates und soziales Leben, in unser Alltagsverhalten. Wir sind gezwungen, Masken zu tragen, aber diese Entscheidung ist nicht für jeden freiwillig. Für die einen ist die Maske zu einem Zeichen des gegenseitigen Respekts und der staatsbürgerlichen Verantwortung geworden, für die anderen hingegen zu einem Symbol der Unterwerfung vor der staatlichen Gewalt. Aber selbst für die Verantwortungsvollsten - oder Gehorsamsten - werfen Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen Fragen auf. Sind alle Maßnahmen gerechtfertigt? Warum sind Theater und Cafés geschlossen, aber die Geschäfte geöffnet? Nach welchen Kriterien entscheiden die Behörden, was Grund- und was Luxusbedürfnisse sind? Und wie ist es überhaupt möglich, den „besten Freund“ zu wählen, wie es der von der Regierung vorgelegte Entwurf für neue Vorschriften vorsieht?

Auf der Bühne von PANDA Platforma sprachen die Journalistin und Soziologin der Emotionen Polina Aronson und die Philologin Anke Hennig darüber, wie wir eingeschränkt werden und was diese Einschränkungen mit uns machen.
 

Teilnehmerinnen:

Dr. Anke Hennig
beschäftigt sich mit Literaturtheorie, zeitgenössischer visueller Kultur und Psychoanalyse. Sie ist Mitglied des Projekts Kunst-Forschung an der Ruhr-Universität (Bochum) und Dozentin am Saint Martin College (London), Mitbegründerin der Plattform Speculative Poetics (www.Spekulative-Poetik.de) und Mitautorin von One+One. Spekulative Poetik von Feminismus, Algorithmik, Politik und Kapital.

Dr. Polina Aronson
ist Soziologin der Emotionen, Redakteurin von Decoder und oDR, Kolumnistin für Colta.ru und die Deutsche Welle, erst neulich erschien ihr Buch „Liebe: Do-It-Yourself. Wie wir zu Managern unserer Gefühle wurden”.
 

Moderator:

Nikolai Klimeniouk - Journalist und Projektleiter von Quorum.

Das Gespräch fand am 30. November 2020 in Berlin bei PANDA platforma statt.
 
 
 

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