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Der Wahlkampf 2021 steckt voller Überraschungen: Die Favoriten des Wahlkampfes werden zu Outsidern, während die Outsider den Vorwahlkampf dominieren. Die Pandemie, die immer stärker in Erscheinung tretenden Folgen des Klimawandels, politische Katastrophen wie die in Afghanistan, machen das politische Leben in Deutschland unübersichtlich und nicht vorhersehbar. Wir haben unsere Gäste gefragt, welchen Eindruck der Wahlkampf bei ihnen hinterlassen hat und mit welchen Gefühlslagen sie wählen gehen. Welche Themen sind besonders wichtig für sie und was denken sie über die Kanzlerkandidaten? Spielen für sie die außenpolitischen Positionen der Parteien eine Rolle? Über diese und viele weitere Fragen haben wir mit Dmitrij Kapitelman und Irina Bondas diskutiert, und gelacht.
Seit 1994 lebt Dmitrij Kapitelman in Deutschland – vor Kurzem hat er die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Die Bundestagswahl 2021 ist die Erste, an der er teilnehmen kann. Dmitrij studierte in Leipzig Politikwissenschaft und Soziologie und absolvierte in München die Journalistenschule. In diesem Jahr ist im Hanser Verlag sein neuester Roman erschienen Eine Formalie in Kiev, in dem er die Ereignisse beschreibt, die ihm während der Einbürgerung in Deutschland widerfahren sind. Irina Bondas studierte wie auch Dmitrij in Leipzig Politikwissenschaft. Aber anders als Kapitelman hat sie schon oft in Deutschland wählen können. Irina ist ehrenamtliches Mitglied der Organisation Memorial. Im Namen von Memorial unterstützte sie vom Krieg betroffene Menschen in der Ukraine. In Deutschland unterrichtet sie Deutsch und leitet Workshops für Geflüchtete.
Teilnehmer*innen:
Irina Bondas Übersetzerin, Lyrikerin
Dmitrij Kapitelman Journalist, Schriftsteller, Musiker
Moderator:
Nikolai Klimeniouk, Journalist und Leiter der Initiative Quorum
Das Gespräch fand am 13. September 2021 in Berlin in den Räumlichkeiten der PANDA platforma statt.